Wer die Westfälische Reit- und Fahrschule (WRFS) in Münster besucht, wird durch eine helle, gut belüftete Stallgasse geführt mit Fenstern in jeder Box, sowohl in die Stallgasse hinein als auch nach draußen. Viele Boxen sind zwar sauber ausgemistet und frisch eingestreut, aber leer. Ihre Bewohner genießen ihren täglichen Weidegang. Bei ihnen handelt es sich nicht etwas um gut zahlende Pensionsgäste, sondern um Schulpferde der WRFS. Sie sind das Kapital des Betriebs und werden entsprechend sorgsam und liebevoll behandelt.
Viele von ihnen waren erfolgreiche Sportpferde. Manche haben nach ihrer Karriere hier eine Aufgabe gefunden, ehe sie endgültig in Rente gehen. Denn viele Pferde, die jahrelang mit ihrem Reiter im Sporteinsatz waren, können nicht von heute auf morgen auf ihr Altenteils gesetzt werden. Vielmehr möchten sie noch gebraucht werden. Und das werden sie hier in der WRFS! Andere unter ihnen haben Schlimmes erlebt, galten womöglich als schwierig und mussten erst wieder lernen, einem Reiter zu vertrauen. Gemäß der Skala der Ausbildung hat das WRFS-Team auch aus ihnen zuverlässige Lehrmeister für alle Disziplinen gemacht. Dazu trägt nicht nur die sorgfältige Ausbildung und der gute Umgang mit ihnen bei, sondern auch der tägliche Weidegang.
Die Pferde sind ausgeglichen, entspannt und gutmütig, bereit, auch einmal einen Reiterfehler zu verzeihen Für jedes Pferd gibt es eine genaue Fütterungsanweisung, alle haben reichlich Heu – ein weiterer Faktor, der zur Zufriedenheit beiträgt. Und wenn es dann wirklich Zeit für die Rente ist, dürfen die Schulpferde der WRFS in Ruhe alt werden. Es werden Altersruhesitze gefunden, wo sie ihren Lebensabend verbringen können. Das älteste Pferd der WRFS ist 34 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit. Dieses Beispiel sollte uns allen ein Ansporn sein!