Dass die Vielseitigkeits-EM im schottischen Blair spannend werden könnte, damit hatten Viele gerechnet. Dass aber die Deutschen um die Xenophon-Promis Michael Jung und Ingrid Klimke eine Leistung zeigen, die von einer anderen Welt stammen könnte, ließ nicht nur die Briten staunen. Dabei hielt die deutschen Buschis selbst der schlammige Boden nicht auf. Und einmal mehr zeigte sich: Klassische Ausbildung setzt sich durch!
Zwar übernahm die deutsche Equipe (Sandra Auffahrt, Ingrid Klimke, Dirk Schrade) um Doppel-Olympiasieger und Xenophon-Mitglied Michi Jung bei der diesjährigen Vielseitigkeits-EM im schottischen Blair Castle nach der Dressur die Führung. Das Gelände zeigte allerdings bereits früh seine Tücken: Durch den heftigen Regen stellte der Boden höchste Ansprüche an alle Beteiligten. Und so mussten Jung und Klimke ihr Tempo immer wieder den Bodenverhältnissen anpassen. Michi Jung, der den erst achtjährigen französischen Angloaraber Takinou gesattelt hatte absolvierte die 29 Hindernisse, jedes von ihnen eine besondere Aufgabe, in der Regelzeit. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass die klassische Ausbildung es auch ermöglicht mit einem noch eher jungen Pferd eine solche Herausforderung bewältigen zu können. So absolvierte der Fuchs ganz unbeirrt seine Runde und zog sogar zum Ende des Cross noch einmal an – lediglich durch seinen Reiter unterstützt, aber nicht getrieben. Diese solide Leistung wiederholte das Paar auch im abschließenden Springen mit einer Null-Runde – wobei auch er beinahe auf dem noch immer glitschigen Boden ein Eisen verloren hätte – (insgesamt 33,50 Punkte). Das Ergebnis: Gold in der Einzelwertung!
Für Reitmeisterin Ingrid Klimke ging es nach einem guten Start in der Dressur als letzte Starterin ins Cross. Der tiefe und weiche Boden machten allerdings schnell klar, dass das Halten der Zeit schier unmöglich ist. Daher knipste Klimke nach Rücksprache mit dem Team die Uhr aus und ritt die Strecke nach Gefühl zuende. Am Ende ergab das 46,60 Minuspunkte und Platz acht in der Zwischenwertung. Im Springen lief dann wieder alles nach Maß: Null Fehler und damit Platz fünf in der Einzelwertung.
Mit dem Medaillenregen aber nicht genug: Beide Promis sicherten sich – vor den Briten und den Franzosen – noch die Goldmedaille in der Mannschaftswertung (122,70 Punkte). Und die gab es natürlich aus den Händen der Queen!
Herzlichen Glückwunsch an Sie beide! Und natürlich auch an die Teammitglieder Sandra Auffarth, die sich noch die Einzel-Silbermedaille sicherte, und Dirk Schrade (Platz 7 in der Einzelwertung)!