Keine Turniere, kein Xenophon- Sonderehrenpreis! Leider hat auch die Corona-Pandemie die Vergabe des Xenophon-Sonderehrenpreises in den vergangenen Jahren zum Erliegen gebracht. Mit diesem Jahr belebt sich das Turniergeschehen, und auch Xenophon ist wieder auf den Abreiteplätzen unterwegs. Neu dabei: Wir vergeben sukzessive auch in Kooperation mit ausgewiesenen Experten den Ehrenpreis, um den Sonderehrenpreis für pferdegerechtes und zielgerichtetes Abreiten noch stärker auf den nationalen Turnierplätzen zu verankern und Vorbilder zu schaffen. Den Start machten zwei Turniere in Niedersachen, bei denen Heide Scheffler, Mitglied bei Xenophon, Richterin und Kämpferin für pferdegerechtes Reiten, den Preis vergeben hat.

Abreiten goes Reit- und Fahrverein Großer Weserbogen

Den Anfang machte Heide Scheffler Mitte Juni beim Reit- und Fahrverein Großer Weserbogen. Hier sollten gleich in zwei Prüfungen der Ehrenpreis für pferdegerechtes Abreiten vergeben werden. In einer Dressurprüfung der Klasse A ging der Ehrenpreis an die für den Reit- und Fahrverein Großer Weserbogen startende Birte Dittmer und ihren 13-jährigen Pacelli W-Wallach Pietano. Sie erreichte in der Prüfung eine 7,6 und damit Platz 4, es gab in der Siegerehrung die begehrte Auszeichnung aus den Händen von Heide Scheffler. „Das ist besser als jede Schleife“; resümierte die Reiterin.

 

Die zweite Prüfung bei diesem Turnier, in der der Ehrenpreis vergeben wurde, war eine Stil-Springprüfung der Klasse L. Hier zeigte Antje Begenat von der TG Schaumburg eine äußerst zielgerichtete und auf das Pferd abgestimmte Vorbereitung. Dies konnte sie dann in der Prüfung abrufen und eine solide Runde im Parcours zeigen. Im Prüfungsklassement reichte es für den achten Platz (6,7) – und den Sonderehrenpreis für die Reiterin und ihre Hannoveraner-Stute Sunnybell.

Abreiten: Absolut auf das Pferd abgestimmt!

Weiter ging es für Heide Scheffler beim Turnier der Reitgemeinschaft Schillerslage Ende Juni. Auf dem Plan standen die Begutachtung des Abreitens in einer Prüfung: Eine Dressurprüfung der Klasse S auf Trense. 16 Teilnehmende hatten ihre Startbereitschaft für diese Prüfung gemeldet. Doch ein Paar fiel insbesondere durch sein sehr systematisches und feines Abreiten ins Auge: Die für den Pferdesportverein Hahausen e.V. startende Nicole Klatt-Cissee mit ihrer siebenjährigen Hannoveraner-Stute Fräulein Feni. „Eine schwere Prüfung auf Trense bietet eine Überprüfung der korrekten Ausbildung,“ erklärt Heide Scheffler. „Nicole hat ihr Abreiten ganz fein auf die Stute ausgelegt und systematisch aufgebaut, das fiel sofort ins Auge!“ Das honorierten auch die Richter so: Denn in der Prüfung gab es 68,095 Prozent und damit Rang drei in der Prüfung. Zu alle dem gab es dann noch die Medaille für pferdegerechtes Abreiten durch Heike Scheffler.

Xenophon-Sonderehrenpreis: Bewertungskatalog analog der Richtlinien

Der Xenophon-Sonderehrenpreis für zielgerichtetes und pferdegerechtes Abreiten feiert bereits sein 13-jähriges Bestehen. Die Beurteilung der Reiter erfolgt in der Regel durch ein Vorstandsmitglied von Xenophon in Abstimmung mit einem anwesenden Richter. Beide sichten alle startenden Teilnehmer der Prüfung. Hierbei sind zwei Bewertungsbereiche maßgeblich: Neben dem pferdegerechten Abreiten gemäß der Richtlinien, fließt auch die Zielführung der Vorbereitung auf die jeweilige Prüfung in die Bewertung ein. Dabei lehnen sich die Auswahlkriterien von Xenophon an den Kriterienkatalog Abreiten der FN, an die Grundsätze der klassischen Reiterei im Sinne der H.Dv. 12 sowie an die Richtlinien der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) an. So stehen beispielsweise Fragen zum Gesamtbild, also wie geht der Reiter mit dem Pferd um, wie wird das Pferd gelöst, wie gearbeitet, gelobt und gegebenenfalls korrigiert, ist das Programm dem Alter und Ausbildungsstand der Pferde angemessen oder achtet der Reiter auf ausreichend Pausen im Fokus. Eine Platzierung ist für die Vergabe des Ehrenpreises unerheblich.