Die Ereignisse der letzten Tage haben uns wieder sprachlos gemacht. Das Nordrhein-westfälische Landgestüt ist wegen nicht pferdegerechten Reitens in die Schlagzeilen geraten. Allein diese Tatsache ruft allgemeines Entsetzen hervor. Ein Ort, der neben der Deutschen Reitschule die klassische Reitweise in Reinform repräsentieren sollte, zeigt hier das Gegenteil. Wie Herr Jung es richtig hervorhob, haben mutige, dort anwesende Meisterschüler das Geschehen unter Leitung von Frau Ankerholt gefilmt und der FN weitergegeben. Das ist wirklich lobenswert. Gäbe es Preise für mutiges Handeln, sollten wir diesen Menschen den Preis für Pferdegerechtigkeit verleihen.

Die Tatsache, dass das Filmen dort nun verboten wurde, spricht nicht von guten Lösungsansätzen. Wenn korrekt geritten wird, kann jeder filmen, warum dann ein Verbot? Sollte das Verbot einer besseren Vertuschung dienen? – sehr fragwürdig und umso schlimmer. Wir sind der Meinung, dass es sich vermutlich nicht um ein einmaliges Vorkommnis handeln könnte, welches zufällig ans Licht gekommen ist.

Auf den Vorbereitungsplätzen gibt es mittlerweile eine gute Aufsicht und entsprechende Sanktionen im Sinne pferdegerechten Reitens und die Situation hat sich im Laufe der letzten Jahre deutlich verbessert. – Aber – diese Situation bestätigt die Vermutung, dass es sicherlich in vielen Reithallen genauso zur Sache geht. Nun hat man hier sogar eine Führungskraft mit Vorbildfunktion erwischt. Konsequenzen muss man in jedem Falle ziehen – jedoch – wer kontrolliert, dass so etwas nicht noch einmal geschieht? Hier haben wir dieselbe Lücke wie auf dem Turnier. Ein Reiter wird gemaßregelt, vielleicht gesperrt und hinter verschlossenen Türen im heimischen Umfeld geht es munter weiter. Sollte man nicht hier auch Stuarts einsetzen, die unangekündigt zu unterschiedlichen Zeiten Reithallen besuchen, um pferdegerechtes Reiten zum Schutz unserer Pferde zu kontrollieren. Auch hohe Geldstrafen wären angebracht. Die Höhe der Geldstrafe muss für die Betroffenen bedeutungsvoll sein, damit der Anreiz zu einem Fehlverhalten erst gar nicht mehr besteht.

Man bedenke, dass vor Kurzem ihre königliche Hoheit, Elisabeth II. die Rechte von Tieren in den Fokus erhoben hat. Wenn wir unsere schöne, pferdegerechte Reitweise mit sportlichem Tun erhalten wollen, müssen wir uns gegen solche Menschen stellen und für die Pferde sprechen. Die FN hat direkt reagiert, die Landeskommission ist involviert, wer ist jedoch im Landwirtschaftsministerium mit Fragen der Pferdeausbildung und Reiterei betraut? Hoffen wir, dass man die Situation nicht mit unglaubwürdigen Erklärungen zu lösen versucht.

Der Vorstand von Xenophon e.V.