Viele Zuschauer bei Anja Beran

Weiß blau und wunderbar waren nicht nur das Wetter und die teilweise weißen Berge sondern auch die Stimmung beim Xenophon Ausflug am Anfang Mai auf den Rosenhof von Anja Beran. Gemeinsam mit den beiden Xenophon-Regionalvertretern Brigitte Hofmann und Michael Rohrmann schauten rund 200 Interessierte, davon circa 20 Personen der Xenophon Gruppe, Anja Beran, Leiterin des Ausbildungsbetriebs Gut Rosenhof im bayerischen Rudratsried und Ausbilderin bis zur schweren Klasse, bei ihrem Training über die Schulter. Dabei bildeten drei Jubiläen den Rahmen der Veranstaltung: 10 Jahre Morgenarbeit im Stall Rosenhof, 10 Jahre nachdem Xenophon, unter anderem von Klaus Balkenhol, Gerd Heuschmann, Anja Beran und anderen Freunden der klassischen Reitlehre, hier auf dem Rosenhof gegründet wurde, und 10 Jahre nachdem Vera Munderloh, jetzt rechte Hand von Anja Beran, hier auf dem Rosenhof begann.

Während ihrer Trainingseinheit zeigte die gebürtige Frankfurterin an praktischen Beispielen den Aufbau der klassischen Reitausbildung. Mit einem Dreijährigen, den Anja Beran vom Gestüt Schwaiganger zur weiteren Förderung zur Verfügung gestellt bekommen hat, demonstrierte sie den vertrauensvollen Aufbau der Ausbildung bei einem jungen Pferd: Vom ersten Kennenlernen bis hin zur Schulungsschritten in den ersten Monaten. Ihre Bitte an die Zuschauer: „Bitte lassen Sie sich gerade in dieser Phase viel Zeit! Denn diese Jahre prägen das Pferd für den Rest seines Lebens.“

Danach zeigte Anja Beran an weiteren Pferden unterschiedlicher Altersklassen und Ausbildungsstände Herausforderungen und Vorgehensweisen in der klassischen Ausbildung. Hier erinnerte Beran an Nuno Olivera, welcher sich oftmals Pferden mit einem herausfordernden Exterieur annahm und diese durch klassische Gymnastizierung ihren Möglichkeiten entsprechend förderte. Oder auch Kurt Albrecht, der sagte, dass man sich den „kleinen liebenswürdigen Unzulänglichkeiten“ (Dogmen der Reitkunst) widmen sollte.

Für Beran sind dabei Xenophon bei Anja Beranstets die Rahmenbedingungen der Ausbildung wichtig: Ruhe, positive Einstellung sowie eine planvolle und sinnvolle Gymnastizierung zur Erreichung der Symmetrie, der Balance und der daraus entstehenden Geraderichtung. Dabei beruht die Schulung von Reiter und Pferd auf Geduld und Leichtigkeit und der korrekten Ausführung von Lektionen und deren Variation. Denn nur so lässt sich der Gehorsam auf einer vertrauensvollen Basis abrufbar machen, um die Freude der Pferde am Spiel der Verschiedenartigkeit zu erreichen und deren Selbstvertrauen zu stärken.

Abgerundet wurde das Training am Nachmittag noch mit wertvollen Hinweisen von Vera Munderloh und Veronika Brod. Sie gaben den Anwesenden noch wertvolle Hinweise, wie der Sitz des Reiters entwickelt werden kann, um daraus die Leichtigkeit der Einwirkung und die Leichtigkeit des Pferdes zu entwickeln.

„Es war ein lehrreicher, wundervoller Tag im Sinne des Pferdes. Für uns war es wichtig, praktisch und mit tollen Referenten, wie Anja Beran, zu zeigen, wie eine pferdegerechte Ausbildung funktioniert, um eine positive Partnerschaft mit dem Pferd auf der Grundlage des gemeinsamen Tuns zu erreichen – egal auf welchem Niveau“, resümieren Brigitte Hofmann und Michael Rohrmann. „Auch wenn es manchmal gegen Routinen verstößt, so zählt am Ende nur eines: Das Pferd mit seinen Eigenheiten und Ansprüchen. Denn die Psyche und Physis des Pferdes geben den Weg vor. So ist es auch in der Klassischen Reitlehre und den Richtlinien festgehalten.“