Hansi Wallmeier

Kurz vor seinem 73. Geburtstag ist Johannes, „Hansi“, Wallmeier Anfang September seiner schweren Krankheit erlegen. Wallmeier war als Steward einer der prägendsten Persönlichkeiten im Turniergeschehen. Besonders geschätzt wurde er für seine gradlinige Art auch unangenehme Dinge offen anzusprechen.

Wallmeier galt als einer  der profiliertesten Turnierfachleute im Pferdesport und war auf diversen Turnieren  als Richter oder Steward im Einsatz. Zudem leitete er knapp 30 Jahre die Geschäftsstelle der Deutschen Richtervereinigung bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf. Kollegen und Aktive schätzten seine tiefgreifende Fachkompetenz gepaart mit einem hohen Maß an Gradlinigkeit sowie seiner Charakterstärke und Menschlichkeit – ein wahrer Grandseigneur des Pferdesports. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Liane, die vergangenes Frühjahr plötzlich verstarb, bildete er ein Paar, welches sich immer wieder für Ordnung auf dem Abreiteplatz sowie die Einhaltung der Regeln einsetzte. Dabei wahrten Beide stets ihre Integrität: Wallmeier zeigte nie mit dem Daumen auf Personen, vielmehr verstand er sich in erster Linie als Helfer und Berater für Ross und Reiter.

Allerdings hatte Wallmeier auch keine Probleme damit Größen des Sports offen auf Missstände anzusprechen: So legte er die Medikamentenvergabe an den Wallach E.T. von Hugo Simon im Rahmen der Spring-Europameisterschaften 1997 offen. Zudem war er es, der eine Untersuchung gegen Rene Tebbel in Stuttgart wegen mutmaßlichen Blisterns seines Pferdes initiierte. Und auch beim Bundeschampionat hat Wallmeier durchaus Reiter wegen unreiterlichen Verhaltens nach Hause geschickt. Bereits zum Ausscheiden aus der FN war Wallemeier von der Deutschen Vereinigung zum Schutz des Pferdes mit dem Horsemanship-Preis ausgezeichnet worden. Außerdem hatte ihm die FN das Deutsche Reiterkreuz in Silber verliehen.

Mit Johannes Wallmeier geht eine große Persönlichkeit des Sports. Gerade anlässlich der aktuellen Diskussionen über Trainingsmethoden auf den Abreiteplätzen werden sein Sachverstand und seiner Weitsicht fehlen.